Mehrheit gegen Ausbau! Mehrheit gegen Ausbau?

Freitag gab es in der Kölner Presselandschaft wieder Neuigkeiten hinsichtlich der Pläne des Ausbaus des Geißbockheims im Grüngürtel zu lesen.

Die Kölnische Rundschau schreibt „Klare Niederlage für den FC“ und der Express veröffentlicht „Mehrheit gegen den Ausbau“ sowie einen Kommentar dazu „Ausbau vom Tisch„.

Von den insgesamt 7.145 bei der Stadt angekommen Stellungnahmen waren 4.287 Stellungnahmen gegen die Pläne. Das sind exakt 60% und somit natürlich die Mehrheit. Darüber freuen wir uns sehr. Aber da die Stellungnahmen während einer Offenlage grundsätzlich dafür gedacht sind Einwände gegen eine Planung vorzubringen, ist die Tatsache, dass sich eine Mehrheit dort gegen den Ausbau äußert, erst einmal nicht überraschend.

Der Express macht daraufhin die Rechnung auf, dass sich ja nur 0,4 % der Kölner Wahlberechtigten sich gegen einen Ausbau ausgesprochen hätten. Die Rechnung stimmt so ungefähr, aber diese Rechnung aufzumachen ist natürlich ziemlicher Quatsch. Eine Offenlage ist eben kein Bürgerentscheid sondern eine Verfahrensschritt aus dem Baurecht. Und hier haben wir eine Rekordbeteiligung für Köln erreicht! Am Ende kommt es nicht auf die pure Anzahl der abgegeben Stellungnahmen an, sondern auf die Qualität der in den Stellungnahmen vorgebrachten Argumente. Diese hat die Verwaltung sorgfältig zu prüfen.

Genauso gut könnte man übrigens die folgende Rechnung aufmachen: von den ca. 108.000 FC Mitgliedern haben sich nur 2.858 für einen Ausbau ausgesprochen – das sind gerade mal 2.6%.

Ideologie vs Ideologie

Der Kommentar des Express schließt düster „… der FC wird in seiner Entwicklung weiter gelähmt … und gewonnen hat die Ideologie“. Welche Ideologie damit genau gemeint ist, steht dort leider nicht. Wir stellen jedoch fest: der FC lähmt sich ja zunächst selber, in dem er schon seit 5 Jahren auf einen Ausbau im denkmals- und landschaftsgeschützten Grüngürtel beharrt, anstatt die durchaus vorhanden Alternativen zu realisieren. Die letzten Erfolge von Talenten wie Katterbach, Thielmann und Jakobs zeigen, dass die Ausbildungsbedingungen am Geißbockheim auch derzeit nicht so verkehrt seien können. Es muss nur der Mut im Verein da sein, diese Talente auch einzusetzen. Beim FC wird ja tradionell eher auf „gestandene“ Fußballer oder ehemalige Leistungsträger gesetzt. Aber das ist natürlich auch eine Form der Ideologie…