Die Entscheidung der BV Lindenthal – ein Kommentar

Die Bezirksvertretung Lindenthal hat gestern einem Neubau von Sportplätzen im Grüngürtel zugestimmt!

Im Schulterschluss von CDU, SPD und FDP wurden Belange der breiten Öffentlichkeit, des  Landschaftsschutzes, des Denkmalschutzes und des Artenschutzes vom Tisch gefegt.

Die Politiker sind der irreführenden Argumentation des 1. FC Köln auf den Leim gegangen und haben ohne Nachprüfung dessen Wortwahl übernommen. Beispiele: Die Mär vom „Breitensport“ oder der Begriff „Sportband“, der nicht aus den 30er Jahren stammt, sondern aus dem Auftragswerk „Impuls 2012“.

Der Mangel an Sachkompetenz der meisten  Entscheider an diesem Montag wurde allen Anwesenden deutlich. Wohlweislich wurde auf die Diskussion über Alternativstandorte, Bedarfsanalyse und Präzedenzfallwirkung verzichtet.
Gerade diese drei Punkte sind aber genauestens zu untersuchen, um ausnahmsweise in einem vom Regionalplan geschützten Gebiet bauen zu dürfen.
Als Zuschauer konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die ca. 500 Eingaben nach der Bürgeranhörung vom 07. April 2016 nur von einem Bruchteil der Bezirkspolitiker in Gänze gelesen worden sind.

Rein rechtlich gesehen ist das Ergebnis der Sondersitzung nicht relevant.
Das Protokoll der Sitzung steht im Ratsinformationssystem.

Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 23. Juni 2016  

Der StEA wird über den weiteren Verlauf entscheiden. Die Grünen haben dazu einen Antrag formuliert.
Sinngemäß soll darin die Verwaltung aufgefordert werden, die Erweiterungsmöglichkeiten des FC an einem anderen Standort als im Grüngürtel zu prüfen. Der FC soll im Grüngürtel bleiben, aber für Profis oder Nachwuchs wird eine dezentrale Lösung gesucht.

Wir hoffen, dass der StEA dem Grünen-Antrag zustimmen wird.