Habeck und die Geißböcke

Hoher Besuch am Geißbockheim! Wirtschaftsminister Habeck gerade auf gute Laune-Sommertour unter dem Motto „Entscheidend ist aufm Platz“ unterwegs, machte Dienstagabend einen Zwischenstopp im Grüngürtel, um Fußball zu schauen. Klar, dass die Geschäftsführung und der Vorstand des ambitionierten Zweitligisten die Chance ergreifen, ihre Sorgen (Mindestlohn ist zu hoch, Geißbockheim-Ausbau!) zu platzieren. Und tatsächlich, nach ein paar Kölsch (leider vom falschen Sponsor, wie peinlich) verspricht der Herr Wirtschaftsminister gutsherrlich seine Hilfe. Sicher eine gute Story für das Sommerloch, aber auch nicht mehr.


Zum Background:

Seit fast 10 Jahren versucht der FC sein Trainingsgelände im landschafts- und denkmalgeschützten Grüngürtel zu erweitern. Dazu gehört der Bau eines Leitungszentrums und der Bau neuer Trainingsplätze auf der Gleueler Wiese. Seit ebenso langer Zeit gibt es keine politische Mehrheit für dieses Thema. Ein Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster ist anhängig. Den Bau eines neuen Leistungszentrums in Marsdorf hat der Vorstand abgelehnt, seitdem befindet sich Vorstand auf Lobbyarbeit in der Stadt, um seine Pläne im Grüngürtel doch noch umsetzen zu können.


Es ist sicherlich sehr unglücklich, was der Wirtschaftsminister da von sich gibt und zeugt nicht von guter Vorbereitung. Nicht desto trotz wird diese Entscheidung nicht vom Wirtschaftsminister getroffen, sondern von der Politik vor Ort, die von uns, den Menschen gewählt werden. Und die Europawahl zeigt, Köln bleibt stabil, auch wenn das sicher dem Vorstand des Fußballvereins nicht so gut schmeckt wie das Reissdorf. Wir stecken unserer Kraft weiterhin in die Vorbereitung des kommenden Verfahrens vor dem Oberverwaltungsgericht. Den entscheidend ist auf dem Platz, nicht am Biertisch.