Heute Nachmittag war die Sondersitzung der Bezirksvertretung Lindenthal zum Ausbau des Geißbockheims. Durch die Corona Pandemie waren die Möglichkeiten einer direkten Teilnahme eingeschränkt, es wurden nur 50 abgetrennte Plätze im Bezirksrathaus an der Aachnener Str. zur Verfügung gestellt. Aufgrund des hohen Interesses der Öffentlichkeit wurden diese Plätze verlost. Immerhin wurde durch die Stadt ein Live-Stream der Sitzung ermöglicht, der eine sehr gute Qualität hatte. Vielen Dank von unserer Seite dafür! Vor dem Ratshaus gab es Dank der Klimafreunde Köln ein wenig bunten Protest. Viele Dank! Grünanlage statt Geldanlage.
Anwesend waren neben den meisten Mitgliedern der Bezirksvertretung, Baudezernet Geitemann und einige seiner Mitarbeiter. Als sachkundiger Bürger war Dr. Röscheisen vom BUND Köln geladen.
Nach Eröffnung der Sitzung durch Frau Blömer-Frerker gaben die Fraktionen Stellungnahmen ab. Die Fraktion der Grünen gab zu Protokoll, dass eine seriöse Durchsicht der über 1.000 Seiten in nur vier Wochen für Ehrenamtler nicht möglich sei.
Dann bekam Herr Greitemann das Wort und erläutere der Bezirksvertreung was die Stadtverwaltung gemacht hatte und warum es nun so eilig sei (weil die Legislaturperiode endet und der Antragsteller nun eine Entscheidung haben soll).
Besonders hob Herr Greitemann die Sorgfalt der Verwaltung bei der Planung und der Abwägungen hervor. Auch betonte er, wie seriös der 1.FC Köln mit der Verwaltung zusammen arbeiten würde. Nun ja.
Dann wurde Herr Dr. Röscheisen vom BUND angehört. In einem emotionalen Vortrag ging Herr Dr. Röscheisen die Kritikpunkte durch. Bodendenkmal, Flächennutzungsplan, Bedeutung der Gleueler Wiese als vernetzte Fläche für das Kölner Klima und Mängel in den Gutachten. Sein Ziel, dass keiner der Bezirksvertreter*innen später behaupten kann, dass sie/ er nichts gewusst hätte, über die Massivität des Eingriffs in den Grüngürtel hat er auf jeden Fall erreicht.
der Stadt Köln vom 25.5.2020
Die Fragen der Mitglieder
Als nächstes konnten die Mitglieder der Bezirksvertretung Fragen stellen, die folgenden Fragen wurden gestellt:
- Warum unterstützt die Verwaltung die unternehmerischen Ziele des 1.FC Köln? (Antwort: Tut sie nicht)
- Wie ist geregelt, wie die Öffentlichkeit die Plätze nutzen kann? (Antwort: Nutzung wird im Pachtvertrag geregelt, Verteilung über das Sportamt)
- Die Ausgleichsflächen die zu 95% in Longerich liegen, sind zu weit weg ( Antwort: Ist so, da Flächen aufgewertet werden müssen, diese Flächen gibt es hier nicht)
- Alternativer Standort Salzburger Weg in Müngersdorf, warum dieser Standort nicht diskutiert wird. (Anwort: vermutlich wegen der Nähe zu Wohnraum)
- Parkplatzsituation ( Antwort: es gibt nicht mehr Verkehr sonder das Training wird entzerrt durch die höhere Anzahl an Plätzen)
Wir finden, es war eine sehr interessante Sitzung mit durchweg gut vorbereiteten Teilnehmern. Leider war für die Beantwortung der Fragen am Ende nur noch 12 Minuten Zeit, da die Sitzung wegen Corona nach nur 90 Minuten wieder geschlossen werden musste. Das ist sehr enttäuschend, passt aber zu dem gesamten Verfahren (Offenlage in den Sommerferien, verkürzte Beratungsphase usw… )
Jetzt müssen wir alle die zwei Wochen bis zur Sitzung am 8. Juni nutzen und uns an die Mitglieder der befürwortenden Fraktionen wenden – Die Sitzung bestätigt den Eindruck, dass bei einigen der Mitglieder die Meinung noch nicht komplett feststeht. Hier findet Ihr die Kontaktmöglichkeiten!