Der Stadtentwicklungsausschuss hat noch viele Fragen – Wiedervorlage am 15. September
Wie schön wäre es für den FC gewesen, wenn der Stadtentwicklungsausschuss (StEA) in seiner Sitzung am 23. Juni 2016 die Erweiterungspläne im Äußeren Grüngürtel durchgewinkt hätte.
Doch daraus wurde nichts.
Die Verwaltung und der Vorhabenträger hatten es noch nicht geschafft, die schriftlichen Eingaben (insgesamt über 500) aus der Bürgerschaft, allen Voran von den Mitstreitern und Unterstützern der Bürgerinitiative Grüngürtel für Alle, und die Anregungen von der öffentliche Bürgeranhörung am 7. April 2016 auszuwerten. Diese Auswertung dürfte auch nicht einfach werden, weil die größtenteils sehr dezidierten und qualifizierten Eingaben nicht mit leichter Hand abgetan werden können, sondern einer sehr sorgfältigen Prüfung und Abwägung bedürfen.
Außerdem haben die Bündnisgrünen im Stadtentwicklungsausschuss noch erheblichen Fragebedarf. Die bisherigen Alternativstandortsuche ging stets von einem Alles oder Nichts aus, d. h. entweder bleibt der ganze FC im Grüngürtel oder der ganze FC zieht um. Niemand hat jedoch jemals daran gedacht, den FC aus dem Grüngürtel zu vertreiben, und so fragen die Bündnisgrünen die Stadtverwaltung u.a.:
- Welche Alternativstandorte würde es geben,wenn nur die Erweiterung an einem anderen Standort innerhalb der Stadt Köln realisiert wird? Dabei ist nach einer Verlagerung des Profibertriebs und/oder des Jugendbetriebs zu unterscheiden.
- Welche Auswirkungen hätte eine Teilstandortlösung für die Gesamtplanung? Die Auswirkungen sollen nach Profi- und Jugendbetrieb differenziert dargestellt werden.
- Verfügt der 1. FC Köln über Trainings- und sonstige Flächen (auch angemietet oder überlassen) im „Äußeren Grüngürtel“, die außerhalb des RheinEnergieSportparks liegen, und wenn ja, wieund in welchem Umfang werden diese vom 1. FC Köln belegt?
- Welche Nutzungen (Fanshop, Verwaltungseinheiten etc.) mit jeweils wieviel qm sind derzeit im Geißbockheim untergebracht (Darstellung des Raumprogramms)?
- Über welche Funktionsräume verfügt das Franz-Kremer-Stadion nach der Generalsanierung und inwieweit sind Funktionen des im B-Planverfahrens befindlichen Leistungszentrums im Franz-Kremer-Stadion zukünftig abbildbar?
Für die Menschen in Köln war der 23. Juni 2016 ein guter Tag. Die Politik hat gezeigt, dass sie die Stimmen aus der Bürgerschaft wahrgenommen hat und sie legt eine Denkpause ein. Die Wünsche eines Bundesligavereins wurden zunächst nicht über die Interessen der breiten Allgemeinheit, den Landschaftsschutz, den Naturschutz, den Artenschutz und den Denkmalschutz gestellt, und das ist gut so.
Am 20.6. hatte die Bezirksvertretung Lindenthal leider einen Antrag der SPD-Fraktion zugestimmt, der die Erweiterung des Geissbockheims unter Auflagen zulässt. Unseren Kommentar zu der Entscheidung findet ihr hier. Unten ist der angenommen Antrag im Wortlaut zu lesen sowie das genaue Abstimmungsergebnis der Bezirksvertretung zu finden.
Beschlussprotokoll_oeffentlich
Das Abstimmungsergebnis:
Helga Blömer-Frerker | CDU | JA |
Marliese Berthmann | CDU | JA |
Alexander Born | CDU | NEIN |
Svenja Führer | CDU | JA |
Michael Lhotka | CDU | JA |
Horst Nettesheim | CDU | JA |
Christiane Rittner | CDU | JA |
Inge Klein | GRÜNE | NEIN |
Claudia Pinl | GRÜNE | NICHT ANWESEND |
Roland Schüler | GRÜNE | NEIN |
Yasmin Vadood | GRÜNE | NICHT ANWESEND |
Florian Weber-Baronowsky | GRÜNE | NEIN |
Barbara Albat | SPD | JA |
Holger Fiedler | SPD | JA |
Friedhelm Hilgers | SPD | JA |
Dr. Ulrike Lerch | SPD | JA |
Wolfram Rother | SPD | JA |
Rolf Kremers | EINZELMANDAT | JA |
Lothar Müller | LINKE | NEIN |