Uniwiese abgedeckt – Aachener Weiher vermüllt – wiederholt sich Weiberfastnacht der 11.11?

Am 18.01. traf sich der „Runde Tisch Karneval“ im Kölner Rathaus. Die interessantest Neuigkeit ist sicherlich: Es wird an Weiberfastnacht eine neue Veranstaltung auf den Kölner Ringen geben, die das Ziel hat, Feiernde weg von der Züplicher Straße und der Uniwiese zu locken. Veranstalter der Party, genannt „Open(R)ing“ ist die Karnevalsgesellschaft „die Grosse von 1823“. Geplant sind die Auftritte namhafter Bands und DJs. Der Bereich der Ringe zwischen Schaafenstraße und Schaevenstraße wird dazu genutzt. Es soll Platz für 7.500 Feiernde hier geben, inklusive Getränkeverkauf und Toiletten.

…und sie bewegt sich doch

Was von der Verwaltung am Elften im Elften noch als nicht durchführbar bezeichnet wurde, ist nur Realität. Auf versiegeltem Boden kann attraktiv gefeiert werden. Vielen Dank von uns an die Veranstalter und die Stadt Köln. Die Veranstaltung ist ausdrücklich als ein Pilot deklariert, um zu erfahren, ob alternative Bereiche angenommen werden und die Situation sich insgesamt entspannt.

Am Runden Tisch gab es aber auch Kritik. Schauen wir uns die Örtlichkeiten zunächst einmal auf der Karte an – der rote Bereich ist die neue Veranstaltung Open(R)ing, der blaue die Zülpicher Straße als der Hotspot und der grüne die abgedeckte Ausweichfläche auf der Uniwiese.

Univiertel und Ringe

Nur für Feiernde, die aus dem Norden kommen, ist die neue Veranstaltung eine Alternative, da der Einlass nur auf Höhe der Schaarfenstraße möglich sein wird. Feiernde, die in Richtung Zülpicher wollen, werden über die Lindenstraße abgeleitet und somit direkt zum Aachener Weiher geführt.

Am 11.11. waren die Uniwiesen von der Bachemer Straße bis zur abgedeckten Ausweichfläche gesperrt. Die Konsequenz war, dass viele Feiernden, sobald die Zülpicher Str. und die Uniwiese zu voll waren, zum Aachener Weiher gingen und dort feierten.

Aktuell plant die Stadt Köln leider nicht, den Aachener Weiher durch Sperrungen zu schützen. Lediglich die AWB plant, in diesem Bereich mehr Müllbehälter aufzustellen. Auch mobilen Toiletten sind für den Aachener Weiher nicht geplant. Wir befürchten, dass sich bei einigermaßen akzeptablen Wetter an Weiberfastnacht die Zerstörungen von 11.11. wiederholen könnten.

Wir appellieren an die Stadt, hier noch kurzfristig wirksame Schutzmaßnahmen für den Aachener Weiher zu ergreifen!

Auch von den Vertretern der Gastronomie und der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz gab es Kritik. Aus ihrer Sicht löst die Bühne nicht das Problem, sondern zieht möglicherweise sogar noch mehr Menschen an. Die jungen Feiernden haben die Zülpicher als Ihren Hotspot auserkoren, und dem generell Herdentrieb folgend, könnte wird die neue Veranstaltung nicht für einen langen Aufenthalt genutzt werden. Die Anwohner fühlen sich durch das neue Konzept noch stärker „eingemauert“ als zuvor. Zudem erscheinen die Kosten von 320.000€, die die Stadt für diese Veranstaltung an Weiberfastnacht bereitstellt, hoch.

+++Update 2.Februar+++

Überraschend (aber im positiven Sinne) hat die Stadt Köln heute mitgeteilt, dass Teile des Aachener Weihers durch Zäune geschützt werden. Der Teich und die beiden Wäldchen werden durch Zäune geschützt, der Aufbau der Zäune ist bereits im Gange. Der Express hat eine Karte veröffentlicht, auf der Ihr genau sehen könnt, welche Bereiche gesichert werden.

Wir finden, dass die Stadt auch hier einen Schritt in die richtige Richtung gegangen ist. Wir sind gespannt ob die Sicherungen zu einer Verbesserung der Situation führen.