11.11. Kein Einstieg in den Ausstieg

Heute in drei Wochen ist Samstag, der 11.11 – der Beginn der Karnevalssaison. Was vor einigen Jahren im Kwartier Latäng noch kein Grund zur Sorge war, ist inzwischen leider extrem eskaliert. Erwartet werden mehrere 10.000 junge Feiernde – die Stadt Köln bereit sich mit über 1.000 privaten Sicherheitskräften, 1.000 Polizisten, 180 Mitarbeitenden des Ordnungsamts, 6.000 Meter Bauzaun, 32 Lichtmasten und über 550 mobilen Toiletten auf die „Feier“ vor. Dies hat die Stadt Köln gestern bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts Straßenkarneval 2023 erklärt. Die Anwohner haben von dem Exzess schon länger genug – unter dem Motto „Unser Veedel ist kein Ballermann“ gab es gestern eine Demo der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz.

Kwartier Latäng am 11.11.

Quelle Bild: Stadt Köln Straßenkarneval in Köln – Sicherheitskonzept 2023

Auch die Uniwiese im inneren Grüngrüngürtel wird wieder als Ausweichfläche genutzt werden. Die Wiese wird wieder eingezäunt und mit Matten abgedeckt werden. Zusätzlich wird es wieder eine „temporäre Bespielung der Fläche mit Musik und Getränken“ geben. Also leider wieder die gleiche Situation wie im letzten Jahr. Und es kann als sicher gelten, dass nach dem 11.11. auch wieder die gleichen Schäden an der Wiese vermeldet werden müssen. Von Weiberfastnacht bis Rosenmontag im kommenden Jahr wird die Wiese ebenfalls wieder zugebaut werden.

Unsere BI hat am Runden Tisch Karneval teilgenommen. Im Sinne des Schutzes für die Uniwiese gibt es bedauerlicherweise keine Fortschritte. Alle Beteiligten sehen aber, die Nutzung der Uniwiese als unglücklich an – aber da es am Ende um die Gefahrenabwehr geht, damit es keine Toten und Verletzten durch die Masse der Menschen gibt, bleibt eine Nutzung der Wiese als Überlauffläche notwendig.

Unbefriedigend aus unserer Sicht – und auch aus der Sicht vieler Beteiligter des runden Tisches – ist, dass das Jahr nicht genutzt wurde, um alternative karnevalistische Events an anderen Stellen der Stadt zu etablieren bzw. wenigstens einen Versuch zu starten, ob derartige Veranstaltungen angenommen würden. Die Stadt muss viele Ideen umsetzten, um das Ziel einer Reduzierung der Feiernden zu erreichen. Nur dann wird auch ein Schutz der Uniwiese gelingen.