Pressemitteilung vom 23. Mai 2016

Stapel mit Einwendungen

Seit heute auf dem Tisch der Kölner Politik: Deutlicher Widerstand gegen die Erweiterungspläne des 1. FC Köln im denkmalgeschützten Grüngürtel – 500 Bürger-Eingaben, über 1000 Seiten dezidierte Argumente und fast 13.500 Online-Gegner.

Heute, am 23. Mai, mussten  sich die Politiker der Bezirksvertretung Lindenthal unter Leitung von Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker als erstes politisches Gremium mit dem  massiven Widerstand gegen die Erweiterungspläne des 1. FC Köln im denkmal- und landschaftsgeschützten Grüngürtel befassen.

Die Beratung zu dem Tagesordnungspunkt wurde auf den 20. Juni verschoben.

Seit der Sitzung in der mit mehreren Hundert Bürgern überfüllten Elsa-Brandström-Realschule am 7.  April, in der die Kölner Verwaltung gemeinsam mit der Geschäftsführung des 1. FC Köln erstmals einer breiten Öffentlichkeit die Pläne zur Erweiterung des RheinEnergieSportparks vorstellte, gingen in einer 3-Wochen-Frist 500 Schreiben bei der Bezirksbürgermeisterin ein. Die überwältigende Mehrheit der Verfasser äußerte hoch differenzierte Einwände gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungsplanes. Darunter auch: der Rheinische Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, der NABU und die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“.

Friedmund Skorzenski, Sprecher der Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“:

„Wir sind nicht gegen den FC, sondern für den Grüngürtel: Wir wollen, dass der denkmal- und landschaftsgeschützte Grüngürtel, der von Konrad Adenauer zur Erholung für ausdrücklich alle Bürger geschaffen wurde, nicht weiter angetastet wird. Er hat einen einmaligen historischen, ökologischen, klimatologischen und freizeittechnischen Wert. Köln wird um diesen einmaligen Grüngürtel europaweit beneidet. Diese Errungenschaft muss die Kölner Politik schützen. Wenn die Politik neben dem Geißbockheim diesen Präzedenzfall zulässt und im geschützten Grüngürtel den Bau von einem Nachwuchsleistungszentrum und drei Kunstrasenplätzen gestattet,  gibt es in Zukunft keine Argumente mehr gegen weitere private Ansprüche. Hier geht es darum, die Interessen der Allgemeinheit vor Partikularinteressen zu schützen!“

Forderung: Alternativstandorte neu prüfen – Erweiterung nicht im  Grüngürtel

Die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ kritisiert in ihrer Eingabe vor allem die seitens der Stadt Köln voran gegangene Prüfung von Alternativstandorten als „nicht ergebnisoffen geführt und grob fehlerhaft“ und fordert eine erneute Prüfung.

Skorzenski: „Niemand will den FC vertreiben, er soll mit dem Geißbockheim und all seinen Anlagen dort bleiben, wo er jetzt ist. Aber die gewünschte Erweiterung muss dezentral an einem anderen Standort in Köln stattfinden. Das ist unsere Forderung. Und dass dies geht, zeigen andere Bundesligavereine wie Bayer Leverkusen oder Bayern München.“

In der Eingabe appelliert die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ an die Kölner Politik, umzudenken: Sie erinnert explizit die Kölner CDU und die Grünen daran, dass eine Erweiterung am Decksteiner Weiher der  getroffenen Kooperationsvereinbarung widerspricht, denn dort heißt es: „Eine Bebauung von hochwertigen ökologischen Flächen, wie ausgewiesene Naturschutzgebiete, geschützte Landschaftsbestandteile und Naturdenkmäler…lehnen CDU und Grüne ab.“

Sonntag, 29. Mai: Bürgerinitiative lädt zum Picknick „Danke Konrad!“ ein:

In jedem Fall wird die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ weiter für ihre Ziele werben:

Unter dem Motto „Danke Konrad!“ lädt sie am Sonntag, 29. Mai, auf die betroffenen „Gleueler Wiesen“ (zwischen Berrenrather Straße und Gleueler Straße parallel zum Militärring)  von 05.30 Uhr bis 14.00 Uhr zu einer offenen Veranstaltung ein: Sie startet mit einem Sonnenaufgangsspaziergang. Ab 09.00 Uhr ist der Infostand besetzt. Um 11.00 Uhr gibt es ein offenes Picknick unter dem Motto „Danke Konrad!“ – nach dem Vorbild „Frühstück im Grünen“ von E. Manet. Dazu: Musik, Spiel, Sport und durchgängig Informationen durch die Bürgerinitiative. Alle Interessierten und Unterstützer (13.466 Menschen haben die Online-Petition gegen die Bebauung bisher unterschrieben) sind eingeladen, teilzunehmen.

Bürgerinitiative Grüngürtel für Alle

StNr. 223/5902/1014

Kontakt: Friedmund Skorzenski

Telefon: 01577-7750074

Telefax: 0221-9435253

Mail: fs@unsergruenguertel.de

Pressestelle

Mail: presse@unsergruenguertel.de

Web: http://www.unsergruenguertel.de

Facebook: https://www.facebook.com/RettetdenGG/

Twitter: https://twitter.com/RettetdenGG

Instagram: https://www.instagram.com/rettetdengg/

Bildunterschrift:
Auf dem Tisch: 500 Schreiben, die überwältigende Mehrheit spricht sich darin gegen die Erweiterungspläne des 1. FC Köln im denkmalgeschützten Grüngürtel aus.