Reaktion des 1. FC – Wo das „Jeföhl“ aufhört…

Gestern wurde eine Gegenpetition von den „Fans 1991 e.V.“,  deren Geschäftssitz sich im Geissbockheim befindet, gestartet. Der 1. FC unterstützt diese Petition öffentlich und auf allen Kanälen.
Es soll hier noch einmal kurz darauf hingewiesen werden, dass der Bauantrag nicht vom Verein sondern von der 1. FC GmbH und Co KGaA gestellt wurde.
Petitionen dienen in der Regel dazu, dass Bürger ihre Stimme für Anliegen öffentlichen Interesses abgeben können, um diese an politische Entscheidungsträger heranzutragen.

Durch unsere Bürgerinitiative wurde das Thema erst richtig bekannt. Allerdings werden Infoplakate rund um die Wiese immer wieder abgerissen, um den Widerstand klein zu halten.

Unsere Bürgerinitiative kritisiert vor allem Politik und Stadtverwaltung. Einer grundsätzlichen Vergrößerung des FCs wollen wir uns nicht entgegenstellen. Wir fordern von der Stadtverwaltung, dass sie dem FC einen passenden Standort anbietet, der nicht dem öffentlichen Interesse widerspricht. Auch haben wir nie gefordert, dass das Geissbockheim aus dem Grüngürtel entfernt werden soll. Natürlich gehört der FC für uns in den Grüngürtel – eine Erweiterung des Geissbockheims sollte aber nicht zu Lasten des Grüngürtels gehen.

Wir arbeiten sehr gründlich und unsere Informationen lassen sich alle durch Quellenangaben leicht nachprüfen. Wir arbeiten u.a. mit Denkmalpflegern, Historikern, Juristen, Architekten, Naturschützern und Wissenschaftlern zusammen.

Der FC bezeichnet sich als Aushängeschild Kölns. Der Grüngürtel ist dies aber auch. Seine Landschaft und sein Konzept sind einzigartig und weltweit bekannt.

Der FC verweist immer auf historische Pläne Nußbaums und Konzepte von Adenauer. Unsere Historiker interpretieren die Pläne anders. Fakt ist allerdings, dass der Grüngürtel in seiner Form von 1980 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Hinzu kommen aktuelle Projekte wie Klimawandelgerechte Metropole Köln, RegioGrün, Regionale Perspektiven für die Planungsregion Köln und Berichte vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, die einer Bebauung von Grünflächen, v.a. im Grüngürtel, widersprechen.

In der Petition werden Dinge aufgeführt, die so nicht korrekt sind und wir gerne korrigieren:

Zu 1)
Es gibt im gesamten Stadtgebiet keine geeignetere Fläche für dieses nachhaltige Konzept. Die angeblichen Alternativstandorte wie Marsdorf stehen nicht zur Verfügung.“
—> Es gibt ausreichend Alternativstandorte. Nur die Standortanalyse der Stadtverwaltung ist mangelhaft. Nach einer ernsthaften Alternative wurde bisher nicht geschaut. Hier muss weiter geprüft werden!

Zu 2)
Die Fläche für die neuen Kunstrasenplätze umfasst rund 3 Hektar unmittelbar neben der Militärringstraße. Das sind nicht einmal 0,4 Prozent des Äußeren Grüngürtels. Der Grüngürtel ist nicht in Gefahr!“
–> Der Grüngürtel IST in Gefahr. Denn: Viktoria, Fortuna Köln, die DJK Südwest haben ebenfalls angekündigt, mehr Fläche zu benötigen. Mit dem FC wird ein Präzedenzfall geschaffen.

Zu 3)
Die Pläne sind mit dem Denkmal- und Landschaftsschutz vereinbar. Es müssen keine Bäume gefällt werden.
–> Hier beruft sich der FC auf den Stadtkonservator. Seine Meinung ist hier nicht maßgeblich. Die Denkmalschutzbehörde hat sich noch nicht geäußert, weil dies erst zu einem späteren Zeitpunkt des Verfahrens erfolgt. Führende Kölner Denkmalspezialisten haben sich gegen die Bebauung ausgesprochen. So auch der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und der Landschaftspark Belvedere.

Zu 4)
Die Plätze werden transparent und einzeln eingezäunt, so dass die freie Sicht und der Zugang zu den wassergebundenen Wegen für alle erhalten bleibt.
–> Die Trainingsplätze können natürlich nicht durchquert werden, so wie es zur Zeit bei der Wiese der Fall ist. Sie müssten umgangen werden.

Zu 5)
Der FC sorgt nach gesetzlichen Vorgaben für einen ökologischen Ausgleich.
–> Wo diese Ausgleichsflächen sein werden ist aber noch völlig offen. Nabu und BUND sind grundsätzlichen gegen Versiegelung, Umzäunung und Lichtverschmutzung.

Zu 6)
Der FC erhält für den Bau keinerlei öffentliche Mittel.
–>Die Stadt ermöglich es dem FC (Antragsteller des Bauantrag ist die GmbH & Co KGaA) diese Flächen für einen Spottpreis zu mieten, eine klare Quersubvention.

Zu 7)
Das Gelände bleibt Eigentum der Stadt im für alle frei zugänglichen Grüngürtel, der 1. FC Köln mietet die Plätze nur.
–> Die Fläche wird eingezäunt. Zitat aus der Verwaltungsvorlage: „Die hierfür notwendigen Flächen werden zukünftig von dem 1. FC Köln angemietet und werden somit trotz der Festsetzung einer öffentlichen Grünfläche der Nutzung durch die Öffentlichkeit entzogen.

Zu 8)
Die Plätze stehen außerhalb der Trainingszeiten dem Breitensport zur Verfügung, vier geplante Kleinspielfelder dienen der Allgemeinheit.
–> Der FC kann zunächst gar nichts zur Verfügung stellen, was ihm nicht gehört.

Zu 9)
Der FC hat mit den betroffenen Nachbarn – Kleingärtner, Schießstand, Kindergarten „Waldzwerge“ – gesprochen und für alle sinnvolle Lösungen gefunden.
–> Wir können als Anwohner sagen, dass für uns KEINE sinnvolle Lösung gefunden wurde, auch sind uns keine Lösungen mit den angesprochen Gruppen bekannt.

 

Die Dokumente mit den Fakten kann man hier auf der Website finden.